Futterpflanzen für Raupen und Schmetterlinge

SchülerInnen und Schüler der OBS pflanzten diverse Futterpflanzen –für einheimische Schmetterlingsraupen auf dem Schulgelände an.

Die insektenfreundliche, naturnahe Gestaltung von Vorgärten und Gärten stellt einen großen Faktor zur Unterstützung und den Erhalt der einheimischen Insektenfauna dar. Die Schuleerhielt für ihr Projekt vom Ökowerk und mit Unterstützung der Bingo Umweltstiftung im Rahmen des Falterfreu(n)de Projektes des Ökowerks zwei Hochbeete für Beobachtungen und zur Pflanzung von geeigneten Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen.
Da auf dem Schulhof vorher vor allem Tagpfauenaugen beobachtet worden sind, wurden die Futterpflanzen auf diese Schmetterlingsart hin, ausgerichtet. Am Ende des Projektes haben SchülerInnen über ein selbsterstelltes Video und Plakate zum Thema „Schwindende Faltervielfalt“ im Sommer Besucher des Ökowerks über ihre Arbeiten und Beobachtungen informieren können.

Unterricht mit Weihnachtspost – Distanzlernen über das Briefapier

Über die eigene Heimat lernt man am meisten von den Einheimischen selbst. Siebtklässler der Biosphärenschule Oberschule Borssum haben Briefe an engagierte und interessierte Borssumer und Senioren des Stadtteilprojekts „Lebenswertes Borssum“ geschrieben. Die Jugendlichen sollten hierdurch Wissenswertes über ihre Heimat, die Kultur und Traditionen erfahren und kennenlernen, um die geplante Biosphärenausstellung im Schulhaus mit faszinierenden und interessanten Fakten zu erweitern sowie ein Verständnis und eine Wertschätzung für den eigenen Lebensraum – die eigene Biosphäre – zu bekommen. Die Biologielehrerin Frau Nützel verrät, dass eigentlich Interviews und ein gemütliches Beisammensein für diese Lerninhalte geplant waren, aber durch die Pandemie haben wir uns dann gemeinsam mit Frau Wessels aus dem Stadtteilprojekt „Lebenswertes Borssum“ sicherheitshalber auf das Briefschreiben verständigt. So konnten sich die SchülerInnen gleichzeitig im Briefeschreiben üben und zum anderen konnten sie die Inhalte für die Biosphärenausstellung („Leben in Ostfriesland und dem Wattenmeer“) im Schulhaus direkt von authentischen, einheimischen Personen erfahren. Die Jugendlichen fragten die waschechten „Borssumer“ in den Briefen zum Beispiel: „Was ist für Sie typisch ostfriesisch?“, „Was mögen Sie an Ihrer Heimatstadt/Ihrem Stadtteil?“, „Was haben Sie in Ihrer Kindheit für typisch ostfriesische Bräuche ausgelebt?“ und „Was möchten Sie uns Kindern unbedingt mit auf den Weg geben?“.

Die Antworten der Borssumer sind wirklich sehr interessant, ausführlich, faszinierend und herzlich geschrieben. Das Engagement der Borssumer im Schulhaus ist großartig und wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit mit Frau Wessels und den Borssumern und Senioren! Solche Kooperationspartner und Möglichkeiten sind für die Jugendlichen und Schulen immer ein Zugewinn, da man so lebensnahes und lebensechtes Lernen über die Mitmenschen fördert und ein Wertschätzen und Verwurzeln mit der eigenen Heimat entstehen kann. Die Geschichtswerkstatt mit Herrn Junker – ebenso Engagierter im Schulhausprojekt „Lebenswertes Borssum“ – hat ebenfalls schon einen Vortrag mit Zeitreise-Fotoshow durch den Stadtteil Borssum für die SchülerInnen angeboten. Das Interesse am eigenen Stadtteil ist durch die Briefe auf Schülerseite bereits geweckt. Die Jugendlichen äußerten, dass sie sehr gerne mit den Borssumern Plätzchen backen wollen und etwas über die Geschichte Borssums erfahren möchten. Solche Aktionen müssen leider momentan verschoben werden, aber die Schülerinnen schreiben dafür aktuell im Homeoffice an den Antwort- und Weihnachtsbriefen, so wird ein Dialog und Gemeinschaftsgefühl mit den Borssumern auch in „isolierterer Zeit“ aufrechterhalten sowie lebensechter Unterricht durch Externe dennoch gefahrlos möglich. Getreu dem Ausspruch Christian Morgensterns: „Briefe sind Stimmungskinder.“

Ganz nebenbei werden noch geheime Plätzchenrezepte von den Borssumer Senioren erhascht und unbewusst üben sich die Schülerinnen in Achtsamkeit, da sie zum Formulieren der Antwortbriefe zusätzlich darüber nachdenken mussten, was ihre eigenen Lieblingsorte hier in Emden sind, was für die Schüler eigentlich typisch ostfriesisch ist, wann Weihnachten für sie wirklich Weihnachten ist und was sie an der Adventszeit genießen können.

  • Wer den SchülerInnen weitere Antworten zum Thema Ostfriesland für die Biosphärenausstellung geben möchte sei herzlich dazu eingeladen. Wichtige Plattdeutsche Sprüche, die jeder Schüler kennen sollte sind auch willkommen.

Bienenhotels und Blumenkästen – SchülerInnen der OBS Borssum begrünen ihre Balkone und Terrassen und fördern damit die Biodiversität und den Klimaschutz

Bauen, buddeln und Pflanzenpflege, statt einer Klassenarbeit kurz vor den Ferien, wird die Klasse 7a der Oberschule Borssum lieber für die Natur aktiv. In den letzten Monaten hatten die SchülerInnen sich unter Anleitung der Lehrerin Claudia Nützel intensiv mit dem Thema Insektensterben, Urban Farming und Klimaschutz auseinandergesetzt. Für eine Schul-Aktion zu diesem Thema hat das Ökowerk Emden nun den SiebtklässlerInnen Blumenkästen und Insektenhotels zum selbstständigen Zusammenbauen und Bepflanzen geschenkt. Die Aktion ist der krönende Abschluss der Unterrichtseinheiten in den Fächern Erdkunde und Biologie. So haben die SchülerInnen nicht nur die aktuellen und zukünftigen Umweltprobleme theoretisch verstanden, sondern konnten auch einen kleinen Teil der Lösung direkt mit nach Hause nehmen.

Nach so langem – pandemiebedingtem – Abstandhalten war die Arbeit im Team für die SchülerInnen besonders motivierend. Sie halfen einander beim Verleimen des Holzes, Zurechtstecken der Nistmaterialien und Anrühren des Lehms. In die Blumenkästen kamen Erde, Tomaten, Kräuter und essbare Blumen. Claudia Nützel freute sich über den Elan ihrer SchülerInnen: „Es ist prima, wenn man sieht, dass wirklich alle am Ende des Unterrichts etwas Sinnvolles und Schönes mit nach Hause nehmen können!“. Nützel hebt außerdem hervor, wie gut die Zusammenarbeit mit dem Ökowerk funktioniert hat. So wurden im Ökowerk die Holzbretter so vorbereitet, dass die SchülerInnen sie einfach und ohne Frust zusammenzubauen konnten. Ökowerkmitarbeiter besorgten alle Materialien und Pflanzen und lieferten sie pünktlich an der Oberschule Borssum ab. Weitere Schülerarbeiten zum Thema Insekten werden am „Tag der Artenvielfalt“, dem 11.07., von 14-18 Uhr im Ökowerk neben den insektenfreundlichen Musterbeeten und weiteren attraktiven Ständen und Mitmachaktionen zum Thema biologische Vielfalt zu sehen sein.

Die wabenförmigen Wildbienenhotels sind Teil des aktuell laufenden Ökowerk-Projekts „Falterfreu(n)de–Aktion Vielfalt im Vorgarten“, das durch die Niedersächsische Bingo- Umweltstiftung gefördert und von Frank Gaupels, dem Projektmanager des Ökowerks, koordiniert wird. Ziel des Projektes ist es dem Insektensterben durch naturnahe Umgestaltung der Privatgärten und Bereitstellung von Nisthilfen entgegenzuwirken. Musterbeete für insektenfreundliche Vorgärten können auf dem Gelände des Ökowerks und im Emder Stadtgarten besichtigt werden. Die hübschen Wildbienenhotels der SchülerInnen sind ein Schritt zu einem insektenfreundlicheren Balkon oder Garten und werden hoffentlich gut von den Insekten angenommen, so dass die SchülerInnen die sechsbeinigen, faszinierenden Tiere bald aus nächster Nähe beobachten können.

Die Bepflanzung der Blumenkästen ist eine gemeinsame Aktion des Ökowerks und des Sanierungsmanagement Borssum, welches als Bestandteil der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geförderten energetischen Sanierung des Stadtteils umgesetzt wird und einen

wichtigen Eckpfeiler des Masterplans 100% Klimaschutz darstellt. Die energetische Stadtsanierung ist im gesamtstädtischen Rahmen des Masterplans 100% Klimaschutz eingebunden und ist damit ein wichtiger Baustein für die mit dem Masterplan der Stadt Emden angestrebte Treibhausgasneutralität 2050. Da die SchülerInnen der Klasse 7a nahezu alle aus dem Stadtteil Borssum kommen, begrünen die Blumenkästen jetzt die Balkone und Terrassen Borssums. Detlef Dunker vom Sanierungsmanagement Borssum ist von den Kästen begeistert: „Der Masterplan 100% Klimaschutz ist das Gesamtziel, aber jeder kann in seinem eigenen persönlichen Umfeld zu diesem Ziel beitragen. Selbstgezogenes Obst und Gemüse ist lecker und spart unnötigen Transport.“. „Die Tomaten kommen direkt von der Pflanze erntereif und aromatisch in den Mund, so spart man Kohlenstoffdioxidemissionen und die Tomaten schmecken besser!“, wissen auch die SchülerInnen der 7a. Sie hatten im Erdkundeunterricht selbst Klimaschutz-Handlungskonzepte für ihren Stadtteil Borssum erarbeitet. Dazu gehörte für die SchülerInnen auch der Anbau eigener Früchte auf Hausdächern oder in der Schule sowie das Anlegen eines Schulgartens.

Eine weitere Zusammenarbeit der Oberschule Borssum mit Herrn Dunker und dem Ökowerk Emden wird im Winterhalbjahr stattfinden. Dann kommt zum Beispiel die Wärmebildkamera von Herrn Dunker zum Einsatz, wenn es darum geht, Energieverluste im Alltag aufzudecken.